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  Begleithundeprüfung
 


Begleithundprüfung auf einem Übungsplatz
Gesamtpunktzahl 60

Jede Einzelübung beginnt und endet mit der Grundstellung. Der Hund sitzt auf der linken Seite gerade neben seinem HF mit dem rechten Schulterblatt in Kniehöhe. Das Einnehmen der Grundstellung ist zu Beginn jeder Übung nur einmal erlaubt. In der Grundstellung steht der HF in sportlicher Haltung. Eine Grätschstellung ist nicht erlaubt. Die Endgrundstellung der vorhergehenden Übung kann als Ausgangsgrundstellung der folgenden Übung verwendet werden. Körperhilfen des HF sind nicht gestattet, werden sie angewandt, erfolgt Punktabzug. Das Mitführen von Triebmitteln oder Spielgegenständen ist nicht gestattet. Kann ein HF aufgrund körperlicher Behinderung einen Übungsteil nicht korrekt ausführen, so hat er dieses vor Beginn der Prüfung dem LR mitzuteilen. Lässt eine Behinderung des HF das Führen des Hundes an der linken Seite des HF nicht zu, so darf der Hund analog an der rechten Seite geführt werden.

Der LR gibt die Anweisung zu Beginn einer Übung. Alles weitere, wie Wendungen, Halt, Wechseln der Gangart usw. wird ohne Anweisung des LR ausgeführt. Es ist jedoch dem HF gestattet, diese Anweisungen vom LR zu erfragen.

Das Loben des Hundes ist nach jeder beendeten Übung erlaubt. Danach kann der Hundeführer eine neue Grundstellung einnehmen. Zwischen Lob und Neubeginn ist ein deutlicher Zeitabstand (ca. 3 Sekunden) einzuhalten. Zwischen den Übungen muss der Hund bei Fuß geführt werden.

Halsbandpflicht / Mitführen der Führleine

Aus versicherungstechnischen Gründen hat der HF während des gesamten Prüfungsablaufes eine Führleine mitzuführen. Dies schließt ein, dass der Hund entweder auch ständig das Halsband oder alternativ das Brustgeschirr tragen muss. Es sind handelsübliche Halsbänder und auch das Brustgeschirr gestattet. Verboten sind Halsbänder mit Stacheln, Krallen, Haken oder solche, an denen Elektroreizgeräte oder deren Attrappen angebracht sind bzw. Brustgeschirr mit zusätzlichen Schnallungen.

1. Leinenführigkeit (15 Punkte)
Hörzeichen “Fuß”

Von der Grundstellung aus hat der am tierschutzgerechten handelsüblichen Halsband oder Brustgeschirr angeleinte Hund seinem HF auf das Hörzeichen ,,Fuß" freudig zu folgen. Das Halsband darf nicht auf Zug gestellt sein. Zu Beginn der Übung hat der HF mit seinem Hund 40 bis 50 Schritt geradeaus zu gehen, ohne zu halten, eine Kehrtwendung zu machen und nach 10 bis 15 Schritt den Laufschritt und den langsamen Schritt zu zeigen, mindestens jeweils 10 Schritte. In der normalen Gangart sind dann mindestens eine Rechts-, Links- und Kehrtwendung auszuführen. Der Hund hat stets mit dem Schulterblatt in Kniehöhe an der linken Seite des HF zu bleiben; er darf nicht vor, nach oder seitlich laufen. Nur beim Angehen und beim Wechsel der Gangart ist dem HF das Hörzeichen ,,Fuß" gestattet. Bleibt der HF stehen, hat der Hund sich schnell ohne Einwirkung des HF zu setzen. Der HF darf hierbei seine Grundstellung nicht verändern und insbesondere nicht an den evtl. abseits sitzenden Hund herantreten. Die Führleine soll während des Führens in der linken Hand gehalten werden und muss lose durchhängen. Auf Anweisung des LR geht der HF mit seinem Hund durch eine Gruppe von mindestens vier Personen. Der HF hat in der Gruppe mindestens einmal zu halten. Die Gruppe hat sich durcheinander zu bewegen. Zurückbleiben, Vordrängen, seitliches Abweichen des Hundes sowie zögerndes Verharren des HF bei den Wendungen sind fehlerhaft.

Gruppe

Das Gehen durch die Gruppe, deren Personen sich bewegen, ist in der Leinenführigkeit und in der Freifolge zu zeigen. Dabei muss jeweils mindestens einmal links und einmal rechts (z.B. in Form einer um Personen gegangen werden. Es ist mindestens einmal je Durchgang in der Nähe einer Person anzuhalten. Dem LR ist es freigestellt, eine Wiederholung zu verlangen. Das Loben des Hundes ist nach dem Verlassen der Gruppe nur in der abschließenden Grundstellung erlaubt.

Kehrtwendung (180 Grad)

2. Freifolge (15 Punkte)
Hörzeichen “Fuß”

Auf Anordnung des LR wird der Hund in der Grundstellung abgeleint. Der HF hängt sich die Führleine um die Schulter oder steckt sie in die Tasche (jeweils in die vom Hund abgewandte Seite) und begibt sich mit seinem freifolgenden Hund sofort wieder in die Personengruppe, um dort mindestens einmal anzuhalten. Nach Verlassen der Gruppe nimmt der HF kurz die Grundstellung ein und beginnt dann die Freifolge analog der Festlegungen zu Übung 1.

Schussabgabe (dieser Übungsteil entfällt bei der BHA / VT)

Die Schussabgabe erfolgt während der Freifolge auf der ersten Geraden und bei der Übung ,,Ablegen und Ablenkung". Es werden zwei Schüsse Kaliber 6 mm in einem Zeitabstand von ca. 5 Sekunden abgegeben. Der 1. Schuss hat in einer Entfernung von ca. 15 Schritten zu erfolgen. Zeigt sich der Hund nicht neutral, steht aber noch im Gehorsam des HF so ist dies bedingt fehlerhaft. Kann der HF den Hund nicht in das normale erwünschte Verhalten zurückbringen, so scheidet der Hund aus der Prüfung aus. Volle Punktzahl kann nur der Hund erhalten, der sich gegenüber allen Geräuschen neutral verhält. In Zweifelsfällen ist der LR verpflichtet, die Neutralität gegenüber dem Schuss in der Art festzustellen, dass er den HF auffordert, den Hund anzuleinen. In einer Entfernung von ca. 15 Schritt werden durch den LR erneut Schüsse abgegeben, wobei der Hund an durchhängender Leine zu stehen hat.

3. Sitzübung (10 Punkte)
Hörzeichen “Sitz”

Von der Grundstellung aus geht der HF mit seinem frei bei Fuß folgenden Hund geradeaus. Nach mindestens 10 Schritt hat sich der Hund auf das Hörzeichen "Sitz" schnell zu setzen, ohne dass der HF seine Gangart unterbricht oder sich umsieht. Nach weiteren 30 Schritt bleibt der HF stehen und dreht sich sofort zu seinem Hund um. Auf Anweisung des Richters geht der HF zu seinem Hund zurück und nimmt an dessen rechter Seite Grundstellung ein. Wenn der Hund anstatt zu sitzen, sich legt oder stehen bleibt, werden hierfür 5 Punkte abgezogen. Die Durchführung der Kehrtwendung ist auf zwei Arten gestattet, muss aber jeweils als Linkskehrtwendung gezeigt werden. Hierbei kann der Hund hinten um den HF herumgehen, oder die Kehrtwendung mit dem HF als Links-Wendung (Hund bleibt an der linken Seite des HF) zeigen.

4. Ablegen in Verbindung mit Herankommen (10 Punkte)
Hörzeichen “Platz”, “Hier”, “Fuß”

Von der Grundstellung aus geht der HF mit seinem Hund auf das Hörzeichen ,,Fuß" geradeaus. Nach mindestens 10 Schritt hat sich der Hund auf das Hörzeichen ,,Platz" schnell hinzulegen. Ohne andere Einwirkungen auf den Hund und ohne sich umzudrehen, geht der HF noch 30 Schritt in gerader Richtung weiter, dreht sich sofort zu seinem Hund um und bleibt still stehen. Auf Anweisung des LR ruft der HF seinen Hund heran. Freudig und in schneller Gangart hat sich der Hund seinem HF zu nähern und sich dicht vor ihn zu setzen. Auf das Hörzeichen, ,,Fuß" hat sich der Hund neben seinen HF zusetzen. Bleibt der Hund stehen oder setzt er sich, kommt jedoch einwandfrei heran, so werden 5 Punkte abgezogen.

5. Ablegen des Hundes unter Ablenkung (10 Punkte)
Hörzeichen “Platz”, “Sitz”

Zu Beginn der Unterordnung eines anderen Hundes legt der HF seinen Hund an einem vom LR angewiesenen Platz aus der Grundstellung ab und zwar ohne die Führleine oder sonst einen Gegenstand beim Hund ,zu belassen. Der HF entfernt sich 30 Schritte und stellt sich mit dem Rücken zum Hund in dieser Entfernung auf. Während der Ablage hat der Hund ruhig liegen zu bleiben. Auf Richteranweisung tritt der HF an die rechte Seite seines Hundes und auf weitere Richteranweisung nimmt er ihn mit dem Hörzeichen ,,Sitz" in die Grundstellung. Sitzt steht oder liegt der Hund unruhig, so erfolgt eine Teilbewertung, entfernt er sich mehr als eine Körperlänge vom Abliegeplatz, ist die Übung nicht bestanden. Unruhiges Verhalten des HF sowie andere versteckte Hilfen sind fehlerhaft. Hündinnen sind nach Möglichkeit getrennt abzulegen.



B) Prüfung im Verkehr “Teil B” VT

Allgemeines

Die Durchführung des ,,Teil B" dient der Überprüfung des Hundes bezüglich seines Sozialverhaltens gegenüber Mensch und Tier sowie auch seiner Umweltsicherheit. Die Überprüfung erfolgt unter dem Einfluss von Alltagssituationen, sie dürfen demnach keinesfalls im unmittelbaren Bereich oder im Umfeld des Übungsgeländes durchgeführt werden. Sie sind verbindlich innerhalb geschlossener Ortschaften zu Zeiten mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durchzuführen. Der LR legt mit dem PL fest, wo und wie die Übungen im Öffentlichen Verkehrsraum (Straßen, Wege oder Plätze) durchgeführt werden. Der Öffentliche Verkehr darf hierbei nicht beeinträchtigt werden. Die Anordnungen der zuständigen ,Ortspolizeibehörden bzw. Ländergesetzgebungen sind zu beachten. Die Überprüfung des ,,Teil B" ist gewissenhaft mit dem hierfür notwendigen Zeitaufwand durchzuführen. Die Leistungsanforderungen dürfen nicht durch oberflächliche Abnahme vieler Hunde beeinträchtigt werden. Die teilnehmenden Hunde sind einzeln vorzuführen und sind individuell zu überprüfen. Punkte werden für die einzelnen Übungen des Teiles B nicht vergeben. Für das Bestehen dieser Prüfungsabteilung ist der gesamte Eindruck über den sich im Verkehr / Öffentlichkeit bewegenden Hund maßgeblich. Mangelhaft gezeigte Einzelübungen können nicht mit sehr gut gezeigten Leistungen kompensiert werden.

Die nachfolgend beschriebenen Übungen sind Anregungen und können durch den LR individuell auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Der LR ist berechtigt bei Zweifeln in der Beurteilung der Hunde Übungen zu wiederholen bzw. zu variieren.

1. Begegnung mit Personengruppen

Auf Anweisung des Leistungsrichters geht der HF mit seinem angeleinten Hund auf dem Gehweg eines stark befahrenen Straßenabschnittes. Auf Anweisung des LR, kann die Strasse im Bereich einer Fußgängerampel oder eines ,,Zebrastreifens" gekreuzt werden. Der LR folgt dem Team in angemessener Entfernung. Der Hund soll an der linken Seite des HF an lose hängender Leine mit der Schulter in Kniehöhe des HF - willig folgen. Dem Fußgänger- und Fahrverkehr gegenüber hat sich der Hund gleichgültig zu verhalten. Auf seinem Weg wird der HF von einem vorbeilaufenden Passanten (Auftragsperson) geschnitten. Der Hund hat sich neutral und unbeeindruckt zeigen. HF und Hund gehen weiter durch eine aufgelockerte Personengruppe von mindestens 6 Personen, in der eine Person den HF anspricht und mit Handschlag begrüßt. Der Hund hat auf Anweisung durch HF neben ihm zu sitzen oder zu liegen und hat sich während der kurzen Unterhaltung ruhig verhalten.

2. Begegnung mit Radfahrern

Der angeleinte Hund geht mit seinem HF einen Weg entlang und wird zunächst von hinten von einem Radfahrer überholt, der dabei Klingelzeichen gibt. In großem Abstand wendet der Radfahrer und kommt HF und Hund entgegen. Dabei werden nochmals Klingelzeichen gegeben. Das Vorbeifahren hat so zu erfolgen, dass sich der Hund zwischen HF und vorbeifahrendem Radfahrer befindet. Der Hund hat sich hierbei unbefangen zu zeigen.

3. Begegnung mit Autos

Der HF geht mit seinem angeleinten Hund an mehreren Autos vorbei. Dabei wird eines der Fahrzeuge gestartet. Bei einem anderen Auto wird eine Tür zugeschlagen. Während HF und Hund weitergehen, hält ein Auto neben ihnen. Die Fensterscheibe wird herunter gedreht und der HF um eine Auskunft gebeten. Dabei hat der Hund auf Anweisung des HF zu sitzen oder zu liegen. Der Hund hat sich ruhig und unbeeindruckt gegenüber Autos und allen Verkehrsgeräuschen zu zeigen.

4. Begegnung mit Joggern oder Inlinescatern

Der HF geht mit seinem angeleinten Hund einen ruhigen Weg entlang. Mindestens zwei Jogger überholen ihn, ohne das Tempo zu vermindern. Haben sich die Jogger entfernt, kommen erneut Jogger dem Hund und HF entgegen und laufen an ihnen vorbei, ohne die Geschwindigkeit herabzusetzen. Der Hund muss nicht korrekt bei Fuß gehen, darf die Überholenden bzw. entgegenkommenden Personen jedoch nicht belästigen. Es ist statthaft, dass der HF seinen Hund während der Begegnung in die Sitz- oder Platzposition bringt.
Statt der Jogger können auch ein oder zwei Inlinescater Hund und HF überholen und ihnen wieder entgegen kommen.

5. Begegnung mit anderen Hunden

Beim Überholen und Entgegenkommen eines anderen Hundes mit HF hat sich der Hund neutral zu verhalten. Der HF kann das Hörzeichen ,,Fuß" wiederholen oder den Hund bei der Begegnung in die Sitz- oder Platzposition bringen.

6. Verhalten des kurzfristig im Verkehr angeleint allein gelassenen Hundes, Verhalten gegenüber Tieren

Auf Anweisung des LR begeht der HF mit angeleintem Hund den Gehweg einer mäßig belebten Straße. Nach kurzer Strecke hält der HF auf Anweisung des LR und befestigt die Führleine an einem Zaun, Mauerring oder dergleichen. Der HF begibt sich außer Sicht in ein Geschäft oder einen Hauseingang. Der Hund darf stehen, sitzen oder liegen. Während der Abwesenheit des HF geht ein Passant (Auftragsperson) mit einem angeleinten Hund in einer seitlichen Entfernung von etwa fünf Schritt am Prüfungshund vorbei. Der alleingelassene Hund hat sich während der Abwesenheit des Führers ruhig zu verhalten. Den vorbeigeführten Hund (keine Raufer verwenden) hat er ohne Angriffshandlung (starkes Zerren an der Leine, andauerndes Bellen) passieren zu lassen. Auf Richteranweisung wird der Hund wieder abgeholt.

Begleithundeprüfung

Hier folgt das Schema für die Begleithundeprüfung.


Leinenführigkeit und Freifolge

1. Grundstellung
2. Min. 50 Schritte
3. Kehrtwende,
dann 10-15 Schritte
4. 10-15 schnelle Schritte
5. 10-15 langsame Schritte
6. Normalschritt,
1. Rechtswende, dann ca. 15 Schritte,
2. Rechtswende, dann ca. 15 Schritte.
7. Kehrtwende
8. Halt in Grundstellung,
weiter Geradeaus,
Linkswende,
auf Höhe der Grundstellung abbiegen in Richtung Gruppe.
9. Die Gruppe einmal in der Form einer 8 durchlaufen.
Vor dem Verlassen der Gruppe einmal Anhalten.
10. Kehrtwende, Grundstellung, Hund ableinen.
Die Gruppe wie bei 9. beschrieben durchlaufen.
Beim Anhalten »Danke Gruppe« nicht vergessen!
Dann geht es zum Ausgangsort zurück.
Es folgt das gleiche Schema noch einmal,
allerdings nur wieder bis zum Ausgangsort.





Es folgt das nächste Schema.



Sitz und Platz aus der Bewegung

1. Grundstellung
2. Nach 10-15 Schritten
Hörzeichen »Sitz«
3. Nach weiteren 30 Schritten stehen bleiben und umdrehen.
Warten auf Anweisung des Richters.
4. Zum Hund zurückgehen und
an dessen rechten Seite Grundstellung einnehmen.
Danach zurück zum Ausgangsort.

5. Grundstellung
6. Nach 10-15 Schritten
Hörzeichen »Platz«
7. Nach weiteren 30 Schritten stehen bleiben und umdrehen.
Auf Anweisung des Richters den Hund heranrufen.





Die vollständige Begleithundeprüfungsordnung des VDH finden Sie :


Hier !!!









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