09.09.2010 - 08:00 Uhr

»Nicht zu übertreffen«

Von Magdalena Kablaoui

PFULLINGEN. Reinhold Baum (60) hat viel erreicht als Hundeausbilder: Er war mit den insgesamt 25 Deutschen Schäferhunden, die er seit 1975 ausgebildet hat, schon deutscher Meister, Bundessieger und einmal gewann er sogar die internationale Meisterschaft, wurde Erster unter 300 Teilnehmern aus verschiedenen Nationen.





Reinhold Baum mit seinem Rüden Puma von der Mohnwiese. Der Pfullinger Hundezüchter hat mit seinen Tieren schon viele Preise gewonnen. Mit einem Schäferhund gelang ihm etwas Außergewöhnliches: Er wurde im selben Jahr vom Verein für Deutsche Schäferhunde und vom Deutschen Hundesportverband zum deutschen Meister gekürt. FOTO: Magdalena Kablaoui



Rund 250 Prüfungen haben er und seine Hunde in den letzten 35 Jahren abgelegt und 680 Wertungspunkte erreicht. Jetzt erhielt er dafür die höchste Auszeichnung im Schäferhunde-Sport, die nur ganz selten von der Weltunion der Schäferhundevereine (WUSV) verliehen wird: das Sonderleistungssportabzeichen I und II.

 

Intelligente Tiere

Aus Liebe zum Hund sei er zum Hundesport gekommen, erzählt Reinhold Baum bei einem Treffen im Vereinsheim der Ortsgruppe Pfullingen. Als Sportlehrer habe ihn auch der sportliche Aspekt begeistert. »Im Team Hundeführer-Hund kann man einiges sportlich leisten.« Zudem sei der Deutsche Schäferhund talentiert, vielseitig und intelligent, kurz: Der am meisten gebrauchte Hund von allen Rassen.

Entsprechend vielseitig ist auch die Ausbildung im Fährtensuchen, Apportieren, Gehorsam und Schutzdienst. Außerdem wird das Apportieren mit Hindernis geübt und die Ausdauer trainiert. Besonders talentierte Tiere werden anschließend als Blindenhund, Hütehund, Lawinenspürhund oder Drogenspürhund ausgebildet. Das allerdings nicht mehr vom Hundesportverein, sondern von Polizei und anderen Organisationen.

 

Jede Woche zweimal Training

In der Pfullinger Ortsgruppe des Vereins für Schäferhunde, die - so Reinhold Baum und der derzeitige kommissarische Vorstandsvorsitzende Horst Renz - landesweit zu den führenden zählt, wird zweimal in der Woche trainiert. Gegründet hat die Ortsgruppe Reinhold Baum 1981 zusammen mit einigen anderen Hundefreunden.

18 Jahre war er Erster Vorsitzender und Zuchtwart, seither ist er Ehrenvorsitzender. Seit 1995 treffen sich die derzeit rund 30 Mitglieder im Vereinsheim an der Gönninger Straße. Interessierte Hundebesitzer auch anderer Rassen sind mittwochs ab 18 Uhr und samstags ab 15 Uhr am Hundesportplatz Selchental willkommen.

Das Züchten hat Reinhold Baum, dessen Züchtername »vom Pfulben« lautete, mittlerweile aufgegeben. Sein aktueller Schäferhund-Rüde heißt Puma von der Mohnwiese und mit ihm hat er die bislang letzten seiner zahlreichen Preise gewonnen.

Vor 24 Jahren hat Baum mit seinem damaligen Schäferhund etwas Außergewöhnliches erreicht. Er wurde im selben Jahr vom Verein für Deutsche Schäferhunde und vom Deutschen Hundesportverband, in dem alle Rassen vertreten sind, zum deutschen Meister gekürt. »Das hat noch keiner geschafft«, kommentiert Vereinskamerad Horst Renz nicht ohne Stolz.

Auch seine Frau Helga hat Baum mit dem Hundesport-Virus angesteckt. Sie hat sich mit ihrem eigenen Tier nun auch für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften qualifiziert.

Große Ziele hat Baum, der sich auch weiterhin hundesportlich betätigen will, keine mehr. »Diese Auszeichnung ist das Höchste«, sagt er mit Blick auf das WUSV-Sonderleistungssportabzeichen. »Das ist nicht zu übertreffen«. Offiziell übergeben wird ihm die Verleihungsurkunde im November im Rahmen einer Vereinsfeier. (GEA)