Der Schönling von Reichertshofen

 

Schäferhunde sind seine Leidenschaft. Mit zwölf Jahren kaufte sich Winfried Benitz seinen ersten Schäferhund. 42 Jahre später ist der Züchter aus Reichertshofen zum vierten Mal Weltsieger geworden. Ein Interview von Gloria Brems Von Gloria Brems.

Schäferhunde sind seine Leidenschaft. Mit zwölf Jahren kaufte sich Winfried Benitz von seinem Taschengeld seinen ersten Schäferhund. 42 Jahre später ist der Züchter aus Reichertshofen (Kreis Pfaffenhofen/Ilm) zum vierten Mal Weltsieger geworden - heuer dank Vegas du Haut Mansard. Der sechsjährige Rüde ist zurzeit der schönste Schäferhund der Welt.

 

Glückwunsch zum Titel. Vegas ist zurzeit wohl ein begehrter Junggeselle?

Winfried Benitz: Oh ja, mein Vegas ist zurzeit heiß begehrt - von den Weibchen, aber in erster Linie von meinen Züchterkollegen.

 

Was macht einen Weltsieger aus?

Winfried Benitz: Der optimale Schäferhund sollte lebhaft und aufgeweckt sein, sollte die ideale Schulterhöhe von 65 Zentimetern haben und eine Farbe, die von einem durchgängigen Schwarz am Rücken in ein schönes Kastanienbraun an der Seite übergeht. Außerdem bewertet die Jury die Gangart und die Eleganz sowie die Schutzarbeit, wenn ein Mensch einen Überfall simuliert.

 

Und wie sieht es mit Futter und Pflege aus? Bekommt ein Weltmeister mehr Leckerchen?

Winfried Benitz: Ab und zu ein Kauknochen oder ein Pansen ist schon erlaubt, aber ein Weltmeister muss durchtrainiert sein. Tägliches Bürsten und Striegeln darf nicht fehlen.

 

Darf er mit seinen Hundefreunden auch mal im Dreck herumtoben?

Winfried Benitz: Klar, Vegas wird genauso behandelt, wie alle anderen Hunde auch - und er ist dann auch genauso dreckig. Zwar hat man immer Angst, dass er sich verletzen könnte, aber damit muss man leben.

 

Wie kommt es denn zu dem Namen Vegas du Haut Mansard?

Winfried Benitz: Zuchthunde müssen eine Ahnentafel haben. Jeder Züchter darf sich einen Namen geben, der die Herkunft des Hundes bestimmt. Hunde, die bei mir zur Welt kommen, heißen zum Beispiel von Aurelius. Den Namen habe ich gewählt, weil mich römische Geschichte interessiert. Vegas stammt von einem französischen Züchter.

 

Vegas ist also gar kein Eigengewächs?

Winfried Benitz: Nein. Vegas habe ich auf einer Hundeschau gesehen und mich sofort verliebt.

 

Sie haben also damals schon erkannt, welches Potenzial in Vegas steckte?

Winfried Benitz: Ja, obwohl das oftmals auch Glückssache ist, wie sich die jungen Hunde entwickeln.

 

Damit die guten Gene weitergeben werden, muss Vegas jetzt für viel Nachwuchs sorgen?

Winfried Benitz: Ja. Er hat schon über 200 Nachkommen gezeugt - und alle sind so schön wie der Papa.

ΔΔΔ Team:wjs ΔΔΔ