Auf der Hundesportanlage in Marten (von links): Tanja Schulz (Schriftführerin), Hermann Grundmann (Ausbildungswart), Siegfried Schulz (Kassierer) und Markus Lantermann (1. Vorsitzender). Die Hunde: Links Joyce von der Friedrichs-Kluft, rechts Dark vom Akazien-Wäldchen.  (Foto: Holger Bergmann)


Ortsgruppe MartenSchäferhundverein feiert 60-jähriges Jubiläum

MARTEN Der Schäferhundverein Ortsgruppe Marten feiert in diesem Monat sein 60-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum hat leider keines der Gründungsmitglieder erlebt, doch die heutigen 21 Vereinsmitglieder halten deren Vermächtnis in Ehren. Ein Rückblick.



1952 – Deutschland geht es auch Jahre nach dem Krieg noch nicht richtig gut. Das Wirtschaftswunder ist Zukunft. Viele Bergleute sind bei ihrer Ernährung von den Früchten ihrer Gärten und den Tieren in ihren Ställen abhängig. Und sie brauchen jemanden, der das alles nachts bewacht, am besten einen Schäferhund.

Ausgebildeter Kamerad

Doch ein Bövinghauser Bergmann, Egon Zeidler, möchte keinen scharfen Zwingerhund, sondern einen ausgebildeten Kameraden. Zusammen mit Gleichgesinnten gründet er den Schäferhundverein Ortsgruppe Bövinghausen.

In diesem Monat feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen. Allerdings heißt der Verein heute Ortsgruppe Marten, nach einem Umzug 1974 an den Bärenbruch.

21 Mitglieder

Die Feier zum 60-jährigen Bestehen hat leider keines der Gründungsmitglieder erlebt, umso mehr halten die heutigen 21 Mitglieder das Vermächtnis der Gründer in Ehren. Denn neben der Ausbildung der Schutzhunde ging es den Schäferhundefreunden nach dem Krieg auch um den Erhalt der Rasse.



„Im Krieg sind rund 70 Prozent aller Schäferhunde gestorben“, erinnert Markus Lantermann (32), der heutige 1. Vorsitzende. „Viele Hunde wurden bei der Suche nach Minen eingesetzt, das Ergebnis war, dass der Bestand der Rasse gefährdet war. Die Züchter wollten den Schäferhund erhalten.“ Und das aus gutem Grund: „Der Deutsche Schäferhund ist aus einem Universalgedanken heraus gezüchtet worden“, berichtet Lantermann.

„Triebverhalten, Belastbarkeit und Selbstsicherheit sind perfekt abgestimmt und befähigen ihn zum Begleit-, Wach-, Schutz-, Dienst- und Hütehund. Ein guter Schäferhund kann eine Schutzhundprüfung ablegen und zehn Minuten später mit einem Kind spielen.“

Mehrere Beweggründe

Die heutigen Mitglieder des Schäferhund-Vereins zieht es aus mehreren Beweggründen auf die Anlage am Bärenbruch: der Sport mit dem Hund, die Ausbildung des Hundes, die Gemeinschaft im Verein und die Zucht.

„Es ist ein tolles Erlebnis, einen Schäferhund von der Geburt an zu beobachten“, sagt Lantermann. „Jeden Tag wird er größer, jeden Tag lernt er etwas, jeden Tag entwickelt er sich weiter.“

Zwei Stunden Spaziergang am Tag

Und weil Markus Lantermann, dessen Zucht-Hunde den Namen „vom Akazienwäldchen“ tragen, seine Tiere so liebt, gibt er sie nicht an jeden ab. „Ein Interessent muss mich überzeugen, dass er weiß, was auf ihn zukommt“.

Hundesteuer, Haftpflicht-Versicherung, Arztkosten, Futterkosten, eine Unterbringung mit mindestens acht Quadratmetern Größe und vor allem: „Wer einen gesunden Schäferhund haben möchte, sollte zwei Stunden pro Tag mit ihm spazieren gehen, mindestens.“

Die Geschichte des Schäferhundes

Die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes gehen auf kurzhaarige Schläge von Hütehunden aus Deutschland zurück, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts auch in vielen Gegenden Europas vorkamen.
Als Begründer dieser Rasse gilt Max von Stephanitz. Als Stammvater aller Schäferhunde gilt „Horand von Grafrath“.
Im Jahre 1891 entstand ein erster Rassestandard für den Deutschen Schäferhund. Die Rasse hieß damals „Elsässer Wolfshund“.
Einer breiten Öffentlichkeit wurde der Deutsche Schäferhund 1894 bei einer Ausstellung in Dortmund vorgestellt.