--> Für ....::: U N S :::.... gibt es keine Kluft .... ! Ausstellung und Leistung gehören zusammen. GSD : German Shepherd Dog - Thank you for visiting !
   
  █►SV Schäferhunde◄█
  Mensch und Wolf in Rhön und Grabfeld:
 
RHÖN
Als noch alle Angst vor dem bösen Wolf hatten
Mensch und Wolf in Rhön und Grabfeld: Über viele Jahrhunderte herrschten Unwissendheit und Hass


Die Berichte über die Ausstellung „Willkommen Wolf“, mit der gegenwärtig im Haus der Langen Rhön in Oberelsbach auf eine mögliche Rückkehr des hier seit vielen Jahrzehnten verschwundenen Tieres in der Region hingewiesen wird, sind auf große Resonanz gestoßen. Kreisheimatpfleger Reinhold Albert nimmt die Gelegenheit wahr, um auf die Geschichte des Wolfes in Rhön und im Grabfeld genauer einzugehen, wo dieses Tier jahrhundertelang ansässig war.

Der Wolf war einst das gefürchtetste Raubtier des deutschen Waldes. Daran erinnern zahlreiche Flurbezeichnungen wie Wolfsgrube, Wolfsgrund, Wolfsloch, Wolfsschlucht oder Wolfsgarten. Mit seinem Namen belegte man schwere Verbrecher. Gleich dem Wolf waren sie geächtet und dem Tod verfallen.

Der schlimmste Feind des Wolfes war der Mensch. Man wusste wenig über das Leben dieser Tiere, und aus diesem Grund erzählte man sich die schauerlichsten Geschichten. Der gemeine Mann hielt das Untier als vom Teufel geschaffen, einzig zu dem Zweck, ihm sein Vieh zusammenzureißen. Über Jahrhunderte galten Wölfe als Ungeheuer. Jedermann durfte sie totschlagen.

Nicht die Schäden, die von den Wölfen am Weidevieh, vor allem an den Schafherden, verursacht wurden, auch nicht die Angriffe auf Menschen waren das Schlimmste an der Wolfsplage. Besonders gefährlich war der Wolf, weil er den Tollwuterreger verbreitete.

Hiervon berichtet Pfarrer Melchior Beck aus Aschach: „1660, 21. Februar, abends war ein groß Lärmen im Dorf wegen eines wütenden Wolfs, so herumgeloffen, hat sechs Männer beschädigt, bis er endlich zum Dorf hinaus verfolgt und im Feld erschlagen worden. Alle Leute, so von dem gemeldten Wolf gebissen, oder auch nur angerührt, ... sein gestorben!“
Plage im dreißigjährigen Krieg

Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) entstand in Franken eine regelrechte Wolfsplage. Nachts, wenn zur Winterzeit der eisige Nordwind blies, suchten sie in Dörfern, Weilern und Mühlen ihr Fressen auf den Gassen oder Miststätten. Deshalb befestigte man auf den Dächern „Wolfsziegel“. Er war mit Löchern versehen, und wenn starker Nordwind aufkam, begann er zu pfeifen.

Es wurde jedem Untertanen erlaubt, in Nächten aus seinem Haus oder in seiner Hofreite auf einem Wolf zu schießen. Für einen erlegten Wolf erhielt er neben dem Balg noch ein Reichstaler. Die Hunde, die die Häuser bewachten, trugen Stachelhalsbänder, die für Wölfe tödlich waren. Andere Mittel waren weniger wirksam. Scharlatane machten Geschäfte mit Säften und Kräutern, die die Wölfe fernhalten sollten.

1649 schrieb der Trappstädter Pfarrer Liborius Werner: „Es ist ja nun Frieden, wenn auch noch Räuber in den Wäldern stecken. Vorgestern machten wir mit Trappstadt, Eyershausen und Herbstadt noch eine Streife in unsere Wälder und trafen außer sieben Wölfen noch zwölf Schnapphähne von allerlei Regimentern, die man mit Stricken unschädlich gemacht.“

Nach der Würzburger Chronik von Gropp wurden 1697/98 im Gebiet des Hochstifts Würzburg 15 alte und 26 junge Wölfe bei Wolfsjaden getötet. Die meisten der Raubtiere wurden im Gebiet des heutigen Forstamts Stangenroth erlegt.

Von der Bedrohung der Bevölkerung durch Wölfe im Raum Stangenroth/Aschach berichtet Johann Pfeufer 1934: „Auch in Stangenroth hat sich die Erinnerung an den Wolf, den Schrecken des Wanderers, erhalten. Ein Bauer, der Griner, ging vom Neustadter Markt heim, sein Hund trottete mit. An der großen Eiche sprangen zwei Wölfe hervor. Er wehrte sie ab; der Hund lief heim, bellte und tobte, bis der Knecht mit ihm ging. Er fand den Herrn in großer Bedrängnis. Einer der Wölfe stürzte sich sofort auf den Knecht; der erschlug ihn mit dem Knotenstocke; auch den anderen Wolf erlegten sie bald. Der Bauer teilte Haus und Feld mit dem treuen Knecht.“

In der Abteilung Markteller in Oberebersbach befindet sich ein kleiner einfacher Bildstock, indem die Jahreszahl 1799 eingehauen ist. Über die Entstehung dieses Bildstocks, im Volksmund „Bettelmännle“ genannt, ist nichts Genaues bekannt. In einem alten Zinsregister heißt es: „Dort steht ein alter Bildstock, der so genannte Bettelmann, weil ein solcher dort gefunden wurde, nachdem er von einem Wolf getötet wurde.“
Der Jagddruck wird erhöht

Auf massiven Jagddruck antwortete der Wolf mit verstärktem Zuwachs und warf bis zu zwölf Welpen je Geheck. Nur mit dieser biologischen Anpassungsfähigkeit lässt sich der ständige Ausgleich der hohen Verluste erklären.

Mit großem Eifer ging man an die Ausrottung des Wolfes. Man suchte sie mit allen erdenklichen Mitteln zu vernichten. Es wurden Wolfsfallen aufgestellt, Wolfsgruben gegraben, an vielen Orten legte man vergiftete Köder aus. Doch war der Wolf bei seiner List, Vorsicht und Verschlagenheit schwer zu fangen.

Die einfachste und am meisten angewendete Art war der Fang in Wolfsgruben. Das waren fünf bis sechs Meter tiefe, brunnenähnliche Schächte mit drei Metern Durchmesser. Oben schlossen sie mit einem balancierenden Deckel auf einer Stange ab, die man mit Reisern, Moos und Laub überdeckte.

Über die Grube legte man ein Stück blutiges Fleisch, mitunter eine Ente oder ein Lamm, die laut schrien und den Wolf anlockten. Betrat er die Scheibe, kippte diese, und er stürzte hinein. Die Gruben hatten allerdings den Nachteil, dass Menschen darin verunglücken konnten.

Neben den Wolfsgruben lockte man das Raubtier in die weitaus größeren Wolfsgärten. Das waren großflächige Gruben, die mit einem Palisadenzaun umgeben waren und die mit einer Falltür schlossen. Zum Anlocken des Wolfes wurde Fleisch von verendeten Tieren verwendet. Entweder die Falltür fiel von selber, wenn der Wolf in den Garten eintrat, oder es waren Wärter auf Bäumen bestimmt, die dann das Gatter herunter ließen (Wolfsbaum).

War ein Wolf aufgespürt, so hatten die Schultheißen in den Dörfern durch vier Glockenschläge kurz hintereinander, dann Pause, dann wieder vier Schläge die Leute zusammenzurufen. Jeder musste sich dann zu Fuß oder zu Pferd an der Wolfsjagd beteiligen. Erst als die Feuerwaffen vollkommener wurden und die herkömmlichen Fangmethoden ablösten, war es möglich, den Wolf weitgehend auszurotten.
Die letzten Wölfe

In der Hauschronik des „Sömesehauses“ in Frankenheim wird mitgeteilt: „Heute dato am 13ten Dezember 1810 hat der Burgwallbacher Revierförster einen Wolf geschossen, auf der Schönauer Markung, in einem sechsjährigen Schlag, den man das Geiersnest nennt. Dieser Wolf hat siebzig bayer. Pfund gewogen. Dieser Wolf ist auf das Amt Bischofsheim geliefert worden, daß die Beamten ihn sahen, und ihn auf den Markt auf den Nerbelstein gelegt, daß ein jeder ihn sehen konnte, und hernach hat der Revierförster den Wolf, den er geschossen hat, selbst auf Würzburg geliefert, um sein hoffendes Schießgeld zu erwarten.“

In einem Bischofsheimer Stadtbuch schrieb Bürgermeister Georg Eckardt 1812 zum gleichen Sachverhalt: „Nachdem sich eine geraume Zeit ein Wolf in der Rhöngegend aufgehalten hat und 12 Schafe und Lämmer in Bischofsheim, 10 in Weisbach, 5 in Wegfurt, 10 in Haselbach und 5 in Sondernau erwürgt und gerissen hat, so wurde dieser endlich am 13. Dezember 1810 von Herrn Revierförster Schmitt zu Burgwallbach in dem Walddistrikt Geiersnest erlegt, und am 14ten des besagten Monats hier öffentlich gezeigt. Dieser wurde nach Würzburg geliefert, wo derselbe in dem Naturalienkabinett zu Forschungszwecken überstellt wurde.“

1823 wurde einer Erzählung von Georg Trost zufolge der letzte Wolf in der Rhön erlegt, und zwar am Schweinberg bei Wechterswinkel. Wiederholt waren dem Schäfer Jakob Voll Schafe gerissen worden und man vermutete zunächst, dass es Hunde eines Wechterswinkler Hofbauern waren. Bis eines Tages Kinder eines in Richtung Kreuzberg ziehenden Wallfahrerzuges aus Unsleben beim Herumstreunen im Unterholz einen den Wolf gesehen haben wollten. Die Erwachsenen meinten, es sei wohl ein großer Hund gewesen. Wölfe gäbe es in dieser Gegend nicht mehr.

Die Wallfahrer waren noch keine Viertelstunde weggegangen, da schallte ein lang gezogener Heulton aus dem Wald. Jakob Voll kannte diesen Ruf aus Spanien, wo er als Soldat eingesetzt war. Von nun an hatte er immer ein Gewehr und ein langes Messer dabei.

An einem Sonntagmorgen im Oktober war er bei seiner Herde. Seine beiden Hunde lagen neben ihm. Plötzlich zuckte er zusammen. Die beiden Hunde winselten ängstlich auf, sträubten die Haare und pressten sich an seine Beine. Die Schafe liefen zum Klumpen zusammen, blökten und schoben sich mit den Köpfen ineinander. Dann sah er einen großen grauen Schatten am Ende der Trift. Er zog langsam darüber hinweg und hatte ein Jungtier im Maul. Damit verschwand er zwischen den Stämmen. Jakob Voll nahm die Büchse, spannte den Hahn und setzte ein Zündhütchen auf.

Langsam ging er in den Wald, dann sah er den Wolf. Er hatte die Pfoten auf den Leib des Schafes gesetzt und riss gierig mit den Zähnen an seinem Fell. Er ging einige Schritte näher und hob das Gewehr. Jetzt hatte ihn der Wolf gesehen. Als sich das Tier zum Angriff erhob, krachte der Schuss und schleuderte es hart auf die Erde zurück.

Im Grabfeld wurde der letzte Wolf im Sellbach bei Zimmerau 1859 erlegt. Im Frühjahr hatten Frauen beim Mähen von Waldgras des Öfteren ein Tier an einer Stelle, wo man ein verendetes Fohlen vergraben hatte. Das Tier wurde für einen „tollen Hund“ gehalten. An das Vorkommen von Wölfen in dieser Region glaubte damals niemand mehr. Jäger Höllein aus dem thüringischen Albingshausen erlegte ihn und bekam von seinem Herzog 50 Gulden Belohnung.

Die Ausrottung des Wolfes bedeutete einen tiefen Einschnitt ins Beziehungsgeflecht der Natur. Der Wolf hatte den Rotwildbestand gesund gehalten. Jetzt häuften sich die Meldungen der Jäger, zum Beispiel über „einen lahmen Hirsch von 6 Enden“.
 
  Copyright © WJS / 2009 - 2016 ...::: ωנѕ : ∂є , ƒιη, υѕα :::... Thank you for visiting ! http://schaeferhund-sv.de.tl/ GSD : German Shepherd Dog  
 
Zwingergemeinschaft: Fam.: Wischerath - Vortisch - Copyright © WJS / 2009 - 2016 ...::: ωנѕ : ∂є , ƒιη, υѕα :::... Thank you for visiting ! Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden